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Verena Lenzen: Cesare Pavese Verena Lenzen
Cesare Pavese. Tödlichkeit in Dasein und Dichtung.
Piper Verlag 1989, 206 Sei­ten
ISBN 3-492-03186-2

Verena Lenzens Stu­die über Pa­ve­se geht auf ih­re Dis­ser­ta­tion zu­rück, in der sie sich 2 Jah­re zu­vor schon mit dem Pro­blem der Selbst­tö­tung und Ce­sa­re Pa­ve­se be­fasst hat­te. Für Len­zen ist Pa­ve­ses Le­ben und Werk eng ver­zahnt in der Wi­der­sprüch­lich­keit ge­gen­sätz­li­cher Po­le. Le­ben, den­ken und schrei­ben in höchs­ter In­ten­si­tät und bis zur Er­schöp­fung, die im­mer wie­der­keh­ren­de Be­schäf­ti­gung mit dem The­ma Sui­zid, die ihn – pa­ra­doxer­wei­se? – da­von ab­hielt, das En­de durch ei­ge­ne Hand auch tat­säch­lich her­bei­zu­füh­ren.

Prägend für Pa­ve­ses Le­ben und Schrei­ben ist sei­ne Her­kunft aus der Langhe, einer pie­mon­te­si­schen Land­schaft, der er abwechselnd ent­floh, um sie spä­ter um­so sehn­süchtiger wie­der zu suchen. Dort liegen auch die my­tho­lo­gi­schen Mo­ti­ve seiner Li­te­ra­tur, seine apo­dik­ti­sche Psy­cho­lo­gie, dass man nicht wird, was man ist, son­dern dass man es im­mer schon ge­we­sen ist.

Auf dem Höhepunkt seiner An­er­ken­nung, der Ver­lei­hung des Pre­mio Strega, sein Ent­schluss: "Jetzt schrei­be ich nicht mehr. Mit dem­sel­ben Ei­gen­sinn, mit dem­sel­ben stoi­schen Wil­len der Langhe tre­te ich meine Rei­se ins Reich der To­ten an." (aus einem Brief an ei­nen Freund am Vortag sei­nes To­des)

In der Nacht vom 26. zum 27. Au­gust 1950 be­en­det er sein Le­ben mit ei­ner Über­do­sis Schlaf­ta­blet­ten.

25. April 2020

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