Abwesenheit
Ich muß das weitläufige Leben stützen,
das noch immer dein Spiegel ist;
jeden Morgen werde ich es rekonstruieren müssen.
Seit du gegangen bist,
sind so viele Orte leer geworden
und ohne Sinn, vergleichbar
Lichtern im Tag.
Abende, die deinem Bild Nische waren,
Musik, in der du mich immer erwartet hast,
Worte aus jener Zeit,
eigenhändig werde ich sie zerbrechen müssen.
In welcher Schlucht verberge ich meine Seele,
daß sie deine Abwesenheit nicht sehe,
die wie schreckliche Sonne ohne Abend
endgültig und unbarmherzig strahlt?
Deine Abwesenheit umringt mich
wie die Schlinge die Kehle,
das Meer den Versinkenden.
übersetzt v. Gisbert Haefs
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